Eine internationale Umfrage hat ergeben, dass sechs lebende Männer direkte Nachkommen von Leonardo da Vinci. Die über 30 Jahre dauernde Studie wurde von italienischen und internationalen Wissenschaftlern durchgeführt und bewies die Kontinuität der männlichen Linie der Familie Da Vinci.
Die Daten wurden aus der Analyse des vom Vater auf den Sohn übertragenen Y-Chromosoms in biologischen Proben von 15 möglichen Nachkommen gewonnen. Die genetische Untersuchung wurde an der Universität Florenz unter der Aufsicht des Anthropologen David Caramelli und der Genetikerin Elena Pilli durchgeführt. Die zwischen den sechs Personen festgestellte Kompatibilität bestätigt die Verbindung mit dem väterlichen Zweig der Familie des Renaissance-Genies.
Das Ergebnis der Arbeit wird im Buch veröffentlicht Genia Da Vinci, unterzeichnet von Alessandro Vezzosi, einem Kenner des Lebens Leonardos, und Agnese Sabato, einer Historikerin. Das Werk rekonstruiert den Stammbaum der Familie seit 1331 und umfasst 21 Generationen und mehr als 400 Personen.

Ausgrabungen und genetische Untersuchungen
Gleichzeitig führen Archäologen Ausgrabungen in der Kirche Santa Croce in Vinci durch, wo Leonardos Verwandte begraben sein sollen, darunter sein Großvater Antonio und drei Halbbrüder. Ziel ist es, aus diesen Gräbern DNA zu extrahieren und mit lebenden Nachkommen zu vergleichen.
Diese Initiative ist Teil des 2016 ins Leben gerufenen internationalen Projekts „Leonardo DNA“, das von Institutionen wie der Rockefeller University und dem J. Craig Venter Institute unterstützt wird. Ziel des Projekts ist die Rekonstruktion des genetischen Profils Leonardos, was bei der Identifizierung biologischer Merkmale in ihm zugeschriebenen Werken und Manuskripten helfen könnte.
Buch erschienen
Das Buch Genia Da Vinci wird diesen Donnerstag, den 22. Mai 2025, im Teatro Vinci in der Heimatstadt des Künstlers veröffentlicht. Begleitet wird die Präsentation von einer Dokumentation und einem Film über die Forschung.
Zu den Themen des Werks zählen unter anderem die angebliche Zeichnung eines „Einhorndrachen“, die in einem historischen Gebäude in Vinci gefunden und vorläufig Leonardo zugeschrieben wurde, sowie sieben ehemalige Familienbesitztümer in der Region, von denen zwei in direkter Verbindung zum Meister stehen.
Die Studie befasst sich auch erneut mit der Herkunft seiner Mutter Caterina, möglicherweise einer orientalischen Frau in unterwürfigen Verhältnissen in Florenz. Die Merkmale der identifizierten Nachkommen wurden mit Leonardos Selbstporträt verglichen und einige der eigenen Beobachtungen des Künstlers zur Vererbung auf der Grundlage moderner Genetik neu interpretiert.
