Die Zahl der Unternehmer mit Migrationshintergrund in Italien stieg zwischen 2014 und 2024 um 24,4 %. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der als Unternehmer tätigen Italiener um 5,7 %. Die Daten stammen von Jahresbericht 2025 zur Ökonomie der Einwanderung, veröffentlicht diesen Montag, den 20., von Leone Moressa-Stiftung, ein Forschungsinstitut, das sich mit der Ökonomie der Einwanderung beschäftigt.
Die Veröffentlichung zeigt, dass sich die Einwanderer vor allem auf die Baubranche, den Einzelhandel und die Lebensmittelbranche konzentrieren. Im Jahr 2024 gab es 787 ausländische Unternehmer, was 10,6 % der Gesamtzahl entspricht. Die Mehrheit ist in den Regionen Mitte und Nord des Landes tätig.
„Neue Italiener“ halten die Bevölkerungsstruktur aufrecht
Die Einwandererbevölkerung bildet die aktive Bevölkerungsbasis Italiens. Im Jahr 2024 lebten 5,3 Millionen Ausländer legal in Italien, was 8,9 % der Bevölkerung entspricht. Zählt man die im Ausland Geborenen hinzu, steigt die Zahl auf 6,7 Millionen (11,3 %).

Dieses Wachstum ist verbunden mit der Erteilung oder Anerkennung von Italienische Staatsbürgerschaft – mehr als 200 pro Jahr. Einwanderer haben auch eine höhere Geburtenrate (9,9 pro Tausend) und eine niedrigere Sterberate (2,1 pro Tausend), während die Zahlen bei Italienern bei 6,1 bzw. 12,3 pro Tausend liegen.
Im Jahr 2023 sank die italienische Bevölkerung um 385, während die ausländische Bevölkerung um 375 wuchs. Nur 6 % der Einwanderer sind über 64 Jahre alt, verglichen mit 26 % der Italiener.

Arbeit und Beitrag zum BIP
Ausländer machen 15,2 % der Erwerbsbevölkerung aus, wenn man die außerhalb Italiens Geborenen mit einbezieht. Insgesamt gibt es 3,65 Millionen ausländische ArbeitnehmerSie erwirtschafteten eine Wertschöpfung von 177 Milliarden Euro, das entspricht 9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In der Landwirtschaft beträgt dieser Wert 18 Prozent und im Baugewerbe 16,4 Prozent.
Das System Unioncamere-Excelsior prognostiziert, dass das Land zwischen 2024 und 2028 drei Millionen neue Arbeitskräfte benötigen wird. Davon werden voraussichtlich 640.000 Einwanderer sein. In Regionen wie der Toskana und Trentino-Südtirol beträgt der Anteil der Einwanderer am neuen Arbeitskräftebedarf über 30 Prozent.
Geringe Kosten für den Staat, hohe Steuererträge
Im Jahr 2024 gaben 4,9 Millionen Einwanderer in Italien Einkommen an und zahlten Steuern. Zusammen entfielen auf sie 80,4 Milliarden Euro an deklariertem Einkommen und 11,6 Milliarden Euro an Einkommensteuer.
Trotz des Unterschieds beim Durchschnittseinkommen – fast 9 Euro weniger jährlich als in Italien – haben Einwanderer nur einen geringen Einfluss auf die öffentlichen Ausgaben: Sie machen lediglich 3 Prozent der Gesamtausgaben aus. Da die meisten von ihnen im arbeitsfähigen Alter sind, nehmen sie kaum Sozialleistungen in Anspruch.
Die Bilanz zwischen Steuereinnahmen und Kosten für öffentliche Dienstleistungen ist positiv: zusätzliche 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2024.
Überweisungen ins Ausland
Einwanderer leisten nicht nur einen Beitrag zur italienischen Wirtschaft, sondern unterstützen auch Familien in ihren Heimatländern. Im Jahr 2024 überwiesen sie 8,3 Milliarden Euro ins Ausland. durchschnittlich 130 Euro (ca. 832 R$) pro Monat pro Person.
